December 19, 2010
Das Iranische Wien
Die Idee keimte so allmählich und war eines schönen Tages in Form und Farbe da . Die Jahre die wir in Österreich , in Wien, verbracht hatten, hatten uns, die wir einst als Gäste und Studierende in dieses Land, in diese Stadt gekommen waren, zu einem Stück von ihnen gemacht – so ganz langsam und quasi unbemerkt.
Dieser Prozess hat ,in einer interaktiven Weise, auch Wien seinen Stempel aufgedruckt und in dieser Stadt Spuren entstehen lassen die mit unserer iranischen Herkunftskultur zu tun haben. Was mit uns und mit Wien seither geschehen ist, hat eine gemeinsame Dynamik. Diese Erkenntnis stellte sich genau so „plötzlich“ ein, wie die unerwartete Wahrnehmung einer nächsten erwachsene Person die eben noch ein Kind gewesen ist ! Also ein Weckruf. Wir sind „ ganz plötzlich „- und nicht nur am Papier- zu Österreicherinnen und Österreicher geworden. Wir waren also gekommen - nicht nur der Bildung wegen, sondern auch um zu bleiben und an die Zukunft Hand anzulegen .
September 09, 2007
SINA
Am 26.Dezember 2003 haben schwere Erdstöße ( 6.3 auf der Richter-Skala ) die blühende Wüstenstadt BAM zerstört und über 40.000 Menschen unter Schüttmassen begraben. Darunter befanden sich auch Eltern jener Kinder, die wir zärtlich „BAMbi“ nennen. Heimische und internationale Hilfsaktionen liefen in Form von Spenden und Katastropheneinsätzen an. Alle wollten retten, was noch zu retten war, und den Überlebenden beistehen. Der Verein SINA* entstand damals aus dieser Stimmung heraus. Er ist aus einer Initiative wohltätiger und mitfühlender Mensch hervorgegangen, die sich damals in Wien um die Mitarbeiterinnen des Radioprogramms „Sedaye Ashena“ versammelt hatten. Auch diese wollten in BAM helfen und dachten über ein nachhaltiges Projekt nach- ein Projekt also, das auch nach dem Abflauen der Erste-Hilfe-Maßnahmen verwaisten und traumatisierten Kindern, für die die Katastrophenfolgen lange virulent blieben, Unterstützung bieten würde. Das Resultat ist das hier präsentierte Patenschaftsprogramm für etwa 31 Kinder, die hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, von Österreich aus mitbetreut und unterstützt werden. Jedes BAMbi hat somit eine Patin/einen Paten im AUSLAND und wird von dieser Person bis zum Schulende persönlich, regelmäßig und individuell betreut sowie materiell unterstützt .
August 12, 2014
NEGAHESTAN
Ein Projekt über Sehen und Sichtweisen, wobei der Blick, im Persischen
"n e g a h“, auf Höhen und Tiefen der iranischen Gesellschaft gerichtet ist und sie durch Filme die ihre Geschichten erzählen betrachtet; Weiter lesen…
Die meisten iranischen Filme sind eigentlich Erzählungen die in einfachen und poetischen Bildern gegossen sind. Die unkompliziert lebensnahe Ästhetik die vom Nebeneinan der Wehmut und Lebensfreude durchschnittlicher Menschen ausgeht, erreicht mühelos Emotionen im neugierigen Zuschauer. Berührend und leichtfüßig erwacht so das Gemeinsam-Menschliche das „Verständnis“ schafft. Töne und Zwischentöne der neuen iranischen Gesellschaft erreichen so die Expatriates und vor allem jene die nicht aus diesem Kulturraum stammen. Iranische Filme, wie Kunst und insbesondere gute visuelle Medien, schaffen es, mit leichter Hand, Fremd-und-doch-vertraut, Brücken zu bauen die vorher nicht da waren; Verbindungen herzustellen die über authentische Emotionen laufen und Verständnis hervorbringen. In diesem Raum entsteht Dialogfreude unter Menschen unterschiedlicher Kulturen und erleichtet den Zugang zu dem was man als „ Das Andere“ wahrgenommen hatte. In diesem Raum ist aufeinander zugehen einfacher.
Im September 2009 hat das Iranische Wien in Kooperation mit Filmarchiv Austria mit der regelmäßigen Projektion von sehenswerten iranischen Autorenfilmen und „Independents“ begonnen. Die Filmreihe erhielt bald den Namen NEGAHESTAN ( Reich des Sehens, des Blickes). NEGAHESTAN findet seit März 2013 in Zusammenarbeit mit Stadtkino im Filmhaus Kino am Spittelberg statt. Diskussionen und Publikumsgespräche nach jedem Film bespricht ihn aber auch die gesellschaftliche Relevanz der Inhalte. NEGAHESTAN ist derzeit das zentrale Projekt von „Das Iranische Wien“